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Donnerstag, 30. Juni 2022
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Ernst Rudolf Anderwert ist Geschäftsführer des Strassenverkehrsamtes Thurgau. Er rechnet mit zusätzlichen Einnahmen von 250'000 Franken für den Kanton mit dem Verkauf von «TG 4» bis «TG 10».
Derzeit werden die Thurgauer Autonummern 4 bis 10 verkauft. Wie genau läuft diese Versteigerung ab? Wo kann ich bieten?
«Die Kennzeichen werden gestaffelt versteigert. Die erste, die der Nummer 10, endet am 20. Mai. Die nächste, Nummer 9, am 27. Mai und so weiter. Zuletzt wird die Nummer 4 angeboten – diese Auktion endet dann am 1. Juli. Bieten kann man auf unserer Onlineplattform (www.auktion.tg.ch), die wir im Dezember 2002 online geschaltet haben. Wir waren der erste Kanton in der Schweiz, der so eine Plattform für den Handel von Autokennzeichen lanciert hat. Inzwischen sind einige unserem Vorbild gefolgt, aber unsere Website ist noch immer die einzige kantonale Plattform, auf der auch Private ihr Autokennzeichen zum Verkauf anbieten können. Andere nutzen Auktionsplattformen wie 'Ricardo' oder 'eBay'.»
Gibt es gewisse Voraussetzungen für das Mitbieten auf die sehr tiefen Nummern oder dürfen alle mitmachen?
«Nach einem kurzen Login kann jeder steigern. Leider gibt es auch solche, die nur aus Jux mitbieten. Deshalb werden manche Nummern dann auch nicht bezogen.»
Das heisst, es gibt Leute, die nur zum Spass bieten, das Kennzeichen dann aber gar nicht abholen und bezahlen? Sind die Gebote denn nicht verbindlich?
«Allerdings, ja, das erleben wir ziemlich oft. Doch, eigentlich sind die Gebote verbindlich. Aber das Problem ist, dass für uns der Aufwand, diesen Jux-Bietern hinterherzurennen, viel zu gross wäre. Aber: Natürlich haben wir auch die IP-Adressen aller User und könnten reagieren, wenn wir wollten.»
Was passiert also, wenn ein Schild nicht abgeholt wird?
«Im Normalfall kontaktieren wir den zweithöchsten Bieter. Dabei müssen wir aber beachten, dass wir ein Gebot nehmen, das noch nicht vom Jux-Bieter beeinflusst wurde. Oft treiben sich die letzten Bieter ja immer weiter in die Höhe. Falls der Zweithöchste das Schild immer noch will, geben wir es ihm. Falls nicht, starten wir eine neue Auktion.»
Die Nummern 1 bis 3 bleiben unverkäuflich. Für wen sind diese reserviert? Und stehen sie vielleicht später auch einmal zum Verkauf? «Diese Nummern sind nicht reserviert – sie sind schlicht nicht in Gebrauch. Derzeit ist kein Verkauf geplant, dass sie einmal angeboten werden, ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht findet sich aber auch eine andere passende Verwendungsmöglichkeit.»
An welchen Fahrzeugen befanden sich denn die Nummern 4 bis 10 bisher?
«Sie waren wie alle unsere einstelligen Nummern seit mindestens 25 Jahren nicht mehr im Verkehr. »
Wieso entschied sich der Kanton gerade jetzt zu einem Verkauf?
«Auf unserer Onlineplattform kann man nicht nur Nummern ersteigern und anbieten, sondern auch nach Wunschnummern suchen. Da wir eine erhöhte Nachfrage nach den tieferen Nummern festgestellt haben, entschieden wir uns für einen Verkauf. Wir versuchen auf die Bedürfnisse der User einzugehen, da die Plattform auch eine Art Schutz für uns Mitarbeiter des Strassenverkehrsamtes darstellt.»
Inwiefern?
«Diese Frage habe ich jetzt erwartet. Also: Schon bevor es die Auktionsplattform gab, interessierten sich Autolenker für spezifische Kennzeichen. Da sie damals aber nicht im Internet darauf bieten beziehungsweise ein Kennzeichen wünschen konnten, wendeten sie sich direkt an die Mitarbeiter des Strassenverkehrsamtes. Natürlich wurde dann jeweils auch Geld geboten – bis hin zu stattlichen Beträgen. Mit unserer Onlineplattform können wir diese 'Versuchung' umgehen.»
Ich verstehe. Sie rechnen mit zusätzlichen Einnahmen von 250'000 Franken. Stützen Sie diese Zahlen auf Verkäufen in anderen Kantonen?
«Ich stütze diese Schätzung auf unsere Erfahrungen. Seit der Lancierung im Jahr 2002 haben wir mit unserer Onlineplattform rund 6,5 Millionen Franken Einnahmen generiert. Deshalb liegen die Erwartungen bei 250'000 Franken.»
Was schätzen Sie, wie viel wird die Nummer 4 einbringen?
«Mit einem Betrag zwischen 50 und 60'000 Franken würde ich zufrieden sein.»
Was passiert eigentlich, wenn ein solches Kennzeichen geklaut wird?
«Grundsätzlich muss man sich bewusst sein, dass man nie die Autonummer, sondern nur das Nutzungsrecht dafür kauft. Wird ein Kennzeichen gestohlen, kommt es auf die internationale Fahndungsliste. Dort bleibt sie für zehn Jahre. In dieser Zeit kann dieses Kennzeichen natürlich nicht ausgegeben werden.»
Wenn ich schon hier bin, kann ich ja auch noch einige andere Fragen stellen: Oft sieht man im Strassenverkehr tiefe Autonummern mit dem Zusatz «U». Was bedeutet dieser Zusatz und gibt es auch noch andere?
«Das sind sogenannte Händlerschilder. Sie berechtigen Händler und Garagenbetriebe, diese Schilder an nicht eingelöste, aber auch verkehrssichere Fahrzeuge anzubringen. Es gibt auch noch Schilder mit Z (Zollschilder) und Tagesschilder, die mit einem roten Kleber mit Tag und Monat der Gültigkeit ausgestattet sind.»
Gibt es diese Nummern ein zweites Mal ohne diesen Zusatz?
«In den meisten Fällen schon, ja.» Zum Abschluss noch ein Stammtischklassiker: Oft wird über die sogenannten «Diplomaten-Nummern » diskutiert.
Bekommt man mit so einer Nummer wirklich keine Bussen und wer gibt diese aus?
«Das sind die CD (Corps Diplomatique) oder CC (Corps Consultaire). Sie werden für Fahrzeuge von Haltern mit diplomatischen oder konsularischen Vorrechten und Immunität ausgegeben. Der Kanton Thurgau hat keine solchen Nummern, dürfte sie aber ausgeben. Dass die Halter keine Geschwindigkeits- oder Parkbussen erhalten ist mit Bezug auf die Immunitäten dieser Personen durchaus möglich.»
Interview: Timo Züst
Ernst Rudolf Anderwert ist Geschäftsführer des Strassenverkehrsamtes Thurgau. Er rechnet mit zusätzlichen Einnahmen von 250'000 Franken für den Kanton mit dem Verkauf von «TG 4» bis «TG 10».
Derzeit werden die Thurgauer Autonummern 4 bis 10 verkauft. Wie genau läuft diese Versteigerung ab? Wo kann ich bieten?
«Die Kennzeichen werden gestaffelt versteigert. Die erste, die der Nummer 10, endet am 20. Mai. Die nächste, Nummer 9, am 27. Mai und so weiter. Zuletzt wird die Nummer 4 angeboten – diese Auktion endet dann am 1. Juli. Bieten kann man auf unserer Onlineplattform (www.auktion.tg.ch), die wir im Dezember 2002 online geschaltet haben. Wir waren der erste Kanton in der Schweiz, der so eine Plattform für den Handel von Autokennzeichen lanciert hat. Inzwischen sind einige unserem Vorbild gefolgt, aber unsere Website ist noch immer die einzige kantonale Plattform, auf der auch Private ihr Autokennzeichen zum Verkauf anbieten können. Andere nutzen Auktionsplattformen wie 'Ricardo' oder 'eBay'.»
Gibt es gewisse Voraussetzungen für das Mitbieten auf die sehr tiefen Nummern oder dürfen alle mitmachen?
«Nach einem kurzen Login kann jeder steigern. Leider gibt es auch solche, die nur aus Jux mitbieten. Deshalb werden manche Nummern dann auch nicht bezogen.»
Das heisst, es gibt Leute, die nur zum Spass bieten, das Kennzeichen dann aber gar nicht abholen und bezahlen? Sind die Gebote denn nicht verbindlich?
«Allerdings, ja, das erleben wir ziemlich oft. Doch, eigentlich sind die Gebote verbindlich. Aber das Problem ist, dass für uns der Aufwand, diesen Jux-Bietern hinterherzurennen, viel zu gross wäre. Aber: Natürlich haben wir auch die IP-Adressen aller User und könnten reagieren, wenn wir wollten.»
Was passiert also, wenn ein Schild nicht abgeholt wird?
«Im Normalfall kontaktieren wir den zweithöchsten Bieter. Dabei müssen wir aber beachten, dass wir ein Gebot nehmen, das noch nicht vom Jux-Bieter beeinflusst wurde. Oft treiben sich die letzten Bieter ja immer weiter in die Höhe. Falls der Zweithöchste das Schild immer noch will, geben wir es ihm. Falls nicht, starten wir eine neue Auktion.»
Die Nummern 1 bis 3 bleiben unverkäuflich. Für wen sind diese reserviert? Und stehen sie vielleicht später auch einmal zum Verkauf? «Diese Nummern sind nicht reserviert – sie sind schlicht nicht in Gebrauch. Derzeit ist kein Verkauf geplant, dass sie einmal angeboten werden, ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht findet sich aber auch eine andere passende Verwendungsmöglichkeit.»
An welchen Fahrzeugen befanden sich denn die Nummern 4 bis 10 bisher?
«Sie waren wie alle unsere einstelligen Nummern seit mindestens 25 Jahren nicht mehr im Verkehr. »
Wieso entschied sich der Kanton gerade jetzt zu einem Verkauf?
«Auf unserer Onlineplattform kann man nicht nur Nummern ersteigern und anbieten, sondern auch nach Wunschnummern suchen. Da wir eine erhöhte Nachfrage nach den tieferen Nummern festgestellt haben, entschieden wir uns für einen Verkauf. Wir versuchen auf die Bedürfnisse der User einzugehen, da die Plattform auch eine Art Schutz für uns Mitarbeiter des Strassenverkehrsamtes darstellt.»
Inwiefern?
«Diese Frage habe ich jetzt erwartet. Also: Schon bevor es die Auktionsplattform gab, interessierten sich Autolenker für spezifische Kennzeichen. Da sie damals aber nicht im Internet darauf bieten beziehungsweise ein Kennzeichen wünschen konnten, wendeten sie sich direkt an die Mitarbeiter des Strassenverkehrsamtes. Natürlich wurde dann jeweils auch Geld geboten – bis hin zu stattlichen Beträgen. Mit unserer Onlineplattform können wir diese 'Versuchung' umgehen.»
Ich verstehe. Sie rechnen mit zusätzlichen Einnahmen von 250'000 Franken. Stützen Sie diese Zahlen auf Verkäufen in anderen Kantonen?
«Ich stütze diese Schätzung auf unsere Erfahrungen. Seit der Lancierung im Jahr 2002 haben wir mit unserer Onlineplattform rund 6,5 Millionen Franken Einnahmen generiert. Deshalb liegen die Erwartungen bei 250'000 Franken.»
Was schätzen Sie, wie viel wird die Nummer 4 einbringen?
«Mit einem Betrag zwischen 50 und 60'000 Franken würde ich zufrieden sein.»
Was passiert eigentlich, wenn ein solches Kennzeichen geklaut wird?
«Grundsätzlich muss man sich bewusst sein, dass man nie die Autonummer, sondern nur das Nutzungsrecht dafür kauft. Wird ein Kennzeichen gestohlen, kommt es auf die internationale Fahndungsliste. Dort bleibt sie für zehn Jahre. In dieser Zeit kann dieses Kennzeichen natürlich nicht ausgegeben werden.»
Wenn ich schon hier bin, kann ich ja auch noch einige andere Fragen stellen: Oft sieht man im Strassenverkehr tiefe Autonummern mit dem Zusatz «U». Was bedeutet dieser Zusatz und gibt es auch noch andere?
«Das sind sogenannte Händlerschilder. Sie berechtigen Händler und Garagenbetriebe, diese Schilder an nicht eingelöste, aber auch verkehrssichere Fahrzeuge anzubringen. Es gibt auch noch Schilder mit Z (Zollschilder) und Tagesschilder, die mit einem roten Kleber mit Tag und Monat der Gültigkeit ausgestattet sind.»
Gibt es diese Nummern ein zweites Mal ohne diesen Zusatz?
«In den meisten Fällen schon, ja.» Zum Abschluss noch ein Stammtischklassiker: Oft wird über die sogenannten «Diplomaten-Nummern » diskutiert.
Bekommt man mit so einer Nummer wirklich keine Bussen und wer gibt diese aus?
«Das sind die CD (Corps Diplomatique) oder CC (Corps Consultaire). Sie werden für Fahrzeuge von Haltern mit diplomatischen oder konsularischen Vorrechten und Immunität ausgegeben. Der Kanton Thurgau hat keine solchen Nummern, dürfte sie aber ausgeben. Dass die Halter keine Geschwindigkeits- oder Parkbussen erhalten ist mit Bezug auf die Immunitäten dieser Personen durchaus möglich.»
Interview: Timo Züst
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