15.11.2024 06:00
Toiletten statt Löcher im Boden
Peter Wieser vom Verein WATOTO GOSHENE engagiert sich für mehr Hygiene und ein besseres Leben in Kenia
Es war nicht das erste Projekt, welche Peter Wieser in Kenia realisiert hat, es soll aber bei weitem auch noch nicht das letzte gewesen sein.
Homburg Ein Kinderwaisenhaus, ein Schulhaus, eine Küche, ein Greenhouse und Toilettenanlage. Das sind Projekte, die Peter Wieser und der Verein WATOTO GOSHENE seit 2017 in Goshene, Kenia, gebaut und umgesetzt haben. Erst im vergangenen Jahr wurde ein Dining Room errichtet, in diesem Jahr kamen weitere Toilettenanlagen dazu. «Früher haben sie einfach Löcher in den Boden gebuddelt. Es gab kein Wasser, alles war unhygienisch und Krankheiten quasi vorprogrammiert», erklärt Peter Wieser. Bereits 2021 konnte mit Hilfe von WATSANAID eine hygienische Toilettenanlage gebaut werden, in diesem Juni wurde nach vier Monaten Bauzeit eine weitere abgeschlossen. «Eine grosse Hilfe ist auch Peter Preisig von der Preisig AG. Er hat es sich zu einer Art Lebensaufgabe gemacht, Leuten zu helfen.» Für die Finanzierung des Projekts wurden zeitnah Sponsoren gefunden, die sich an der Anlage für rund 500 Schülerinnen und Schüler beteiligt haben.
Kenianer überaus dankbar
Wie gut die Aktion von Ort ankommt, zeigt ein Brief, den Peter Wieser von Wachira, dem Schulleiter, erhalten hat. «Ich möchte Ihnen im Namen der Lehrer von Mayowe, der Schulleitung und der Verdiener ganz herzlich dafür danken, dass Sie sich um Wasser und Sanitäranlagen kümmern. Mögen Sie alle gesegnet sein, Ihre Mitglieder, die Opfer gebracht und auf Luxus verzichtet haben, um zu spenden, damit wir eine anständige hygienische Toilette und Wasser haben.» Er freue sich darauf, Wieser bei seinen zukünftigen Besuchen in Kenia jederzeit wiederzusehen. «Bitte nehmen Sie sich in Ihrem Terminplan immer Zeit, um Mayowe zu besuchen. Wir sind keine Fremden mehr, sondern Freunde fürs Leben. Das wird nie vergehen», so Wachira in seinem Brief.
Natürlich ist in Afrika der Wasserzugang immer ein grosses Problem. «Wir haben vier 5000 Liter Wassertanks installiert, die, falls es einmal regnet, das Regenwasser auffangen und sammeln. Damit können wir garantieren, dass sich die Schüler nach dem Toilettengang auch die Hände waschen können», sagt Peter Wieser. Das Projekt wurde jedoch nur unter der Bedingung realisiert, wenn der Schulleiter garantieren kann, eine Reinigungskraft anzustellen, damit die Toilettenanlage regelmässig gereinigt werden kann.
Für die Mädchen gibt es sieben Toiletten, bei den Jungen gibt es fünf Toiletten und vier Pissoirs, bei den Lehrern drei Toiletten und zwei Pissoirs. Dazu gibt es 16 Waschbecken.
Auch Trinkwasser vorhanden
Schon 2021 konnte eine Wasseraufbereitungsanlage installiert werden. «Dank Aqua Pura konnten wir eine Anlage installieren, damit die Menschen mikroben- und keimfreies Trinkwasser haben.» Über eine solarbetriebene Pumpe könne das gesammelte Regenwasser durch die Leitungen zur Toilette oder zur Wasseraufbereitungsanlage geleitet werden. «Bereits in wenigen Tagen reise ich wieder nach Kenia, denn das nächste Projekt beim Kinderwaisenhaus steht bereits an», so Wieser. Die Menschen vor Ort seien immer sehr glücklich, wenn Wieser zu Besuch ist. «Obwohl die Menschen dort nur sehr wenig haben, würden sie einem auch alles geben. Für mich ist es immer schön zu sehen, was wir mit den Spendengeldern schaffen. Wir sehen regelmässig Fortschritte, worauf wir überaus stolz sind.»
Von Nico Wrzeszcz