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Samstag, 25. Juni 2022
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Diesen Juni haben wir vier Wandertage in der Schweiz genossen. Wir wählten den Kanton Uri, aber keinen bekannten Ferienort wie Andermatt. Sondern das kleine Amsteg im Herzen der alten Gotthard-Route. Wir logierten im historischen Hotel Post,... weiterlesen
Christina Rutte, Leiterin der Plattform Biologie der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, warnt vor einem Mangel an Fachleuten für die Artenbestimmung. weiterlesen
Gegenüber Yuliya Benza (gr. Bild links) bin ich ja kritisch. Ich mag weder ihre Extensions, noch finde ich, dass die aktuelle Bachelorette Humor, geschweige denn einen Funken Selbstironie hat. Dafür hat die gebürtige Ukrainerin so weisse.. weiterlesen
TV:«Departed – Unter Feinden» In Boston regiert Gangsterboss Frank Costello (Jack Nicholson) die Unterwelt. Um ihn endlich hinter Gitter zu bringen, beschliesst Captain Oliver Queenan (Martin Sheen), den Polizeikadetten Billy Costigan (Leonardo... weiterlesen
Am Samstag fand in Berlingen die erste «Around the Bodensee Cleanup-Aktion» statt. Wir schauten den Freiwilligen bei der Aufräumaktion über die Schulter. Eine Reportage.
Berlingen Der See ist ruhig an diesem sonnigen Samstagnachmittag. Am vereinbarten Treffpunkt beim Kinderspielplatz hinter der Kirche ist schon viel los. Menschen mit Müllsäcken, Gummihandschuhen und Leuchtwesten stehen bereit. Sie alle sind hier, um das Ufer des Untersees von Müll zu befreien. Doch ist das überhaupt nötig?
«Auf jeden Fall», meint Noemi Solombrino. Seit gut einem Jahr präsidiert sie den Berlinger Verein «Ocean-R-evolution». Nach verschiedenen Aufräumaktionen im Ausland beschloss die junge Frau, dass auch die Ufer des Bodensees eine Säuberung nötig hätten. Zusammen mit zwanzig Freiwilligen machte sie sich am vergangenen Samstag auf ihre Mission. «Ich freue mich, dass so viele Menschen zum Helfen hier sind», erklärte Solombrino vorgängig. Auch mit dabei: Mitglieder der IG saubere Umwelt (IGSU). In vier Gruppen aufgeteilt geht es los. Die Menschen wirken motiviert, opfern sie doch ihren Samstagnachmittag für die Aufräumaktion. «Wochenende ist Freizeit für mich und etwas für die Umwelt zu machen, ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung», erklärt eine Helferin. Sogar einige Kinder haben ihre Eltern zum Aufräumen begleitet. «Unglaublich, wie viel hier rumliegt», meint Marco Tornese, Mr. Gay Switzerland und Mr. Gay Universe, der extra zum Aufräumen vorbeigekommen ist. Und es stimmt: Je genauer man hinsieht, desto mehr Müll entdeckt man. Bei jedem zweiten Schritt hat man einen Zigarettenstummel vor den Füssen liegen. Aber auch Plastik, Glas- und Petflaschen und sogar einen alten Hut sammeln die Freiwilligen auf. «Es kommt gar nicht darauf an, möglichst viel zu sammeln. Aber jedes 'Fetzli', dass wir aufheben, wird nicht von einem Vogel gefressen», so Solombrino.
Solombrino wirkt gut gelaunt. Plaudert, während sie sich bückt, um einen Flaschendeckel aus dem trockenen Gras zu klauben. Die Freiwilligen sind noch keine Stunde unterwegs, schon ist der Abfallsack fast voll. Trotz ihrer Motivation liegt Solombrino auf dem Magen, wie es um den See herum aussieht. «Ich frag mich immer, wieso andere Menschen ihren Abfall nicht einfach wieder mitnehmen können. Das kann doch nicht so schwer sein.» Sie wolle nicht über die «Jungen von heute» urteilen. Dennoch verdächtigt Solombrino die «Teenies». «Ich denke, sie wollen 'cool' sein und lassen ihren Abfall deshalb liegen. Vielleicht ist es aber auch Gleichgültigkeit.» Gleichgültig, das ist es den anderen Aufräumern nicht. Ein Pärchen hat sogar seinen Tag am See für die Aufräumaktion geopfert. Die beiden kommen aus Zürich. «Wir wollten eigentlich im See schwimmen gehen, als wir vom Cleanup Day hörten. Da beschlossen wir, spontan zu helfen.» Sie rege sich immer auf, so die Frau, wenn irgendwo Abfall herumläge. Sie sei halt ein ordentlicher Mensch. So wie es bei ihr Zuhause aussähe, sollte sich ihrer Meinung nach auch die Natur zeigen.
Nach rund zwei Stunden ist es geschafft. Die Abfallsäcke sind voll. Solombrino zeigt sich dankbar. Aber: Wie vollgemüllt ist Berlingen nun wirklich? «Nicht 'dreckiger' als andere Gemeinden.»
Janine Sennhauser
Am Samstag fand in Berlingen die erste «Around the Bodensee Cleanup-Aktion» statt. Wir schauten den Freiwilligen bei der Aufräumaktion über die Schulter. Eine Reportage.
Berlingen Der See ist ruhig an diesem sonnigen Samstagnachmittag. Am vereinbarten Treffpunkt beim Kinderspielplatz hinter der Kirche ist schon viel los. Menschen mit Müllsäcken, Gummihandschuhen und Leuchtwesten stehen bereit. Sie alle sind hier, um das Ufer des Untersees von Müll zu befreien. Doch ist das überhaupt nötig?
«Auf jeden Fall», meint Noemi Solombrino. Seit gut einem Jahr präsidiert sie den Berlinger Verein «Ocean-R-evolution». Nach verschiedenen Aufräumaktionen im Ausland beschloss die junge Frau, dass auch die Ufer des Bodensees eine Säuberung nötig hätten. Zusammen mit zwanzig Freiwilligen machte sie sich am vergangenen Samstag auf ihre Mission. «Ich freue mich, dass so viele Menschen zum Helfen hier sind», erklärte Solombrino vorgängig. Auch mit dabei: Mitglieder der IG saubere Umwelt (IGSU). In vier Gruppen aufgeteilt geht es los. Die Menschen wirken motiviert, opfern sie doch ihren Samstagnachmittag für die Aufräumaktion. «Wochenende ist Freizeit für mich und etwas für die Umwelt zu machen, ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung», erklärt eine Helferin. Sogar einige Kinder haben ihre Eltern zum Aufräumen begleitet. «Unglaublich, wie viel hier rumliegt», meint Marco Tornese, Mr. Gay Switzerland und Mr. Gay Universe, der extra zum Aufräumen vorbeigekommen ist. Und es stimmt: Je genauer man hinsieht, desto mehr Müll entdeckt man. Bei jedem zweiten Schritt hat man einen Zigarettenstummel vor den Füssen liegen. Aber auch Plastik, Glas- und Petflaschen und sogar einen alten Hut sammeln die Freiwilligen auf. «Es kommt gar nicht darauf an, möglichst viel zu sammeln. Aber jedes 'Fetzli', dass wir aufheben, wird nicht von einem Vogel gefressen», so Solombrino.
Solombrino wirkt gut gelaunt. Plaudert, während sie sich bückt, um einen Flaschendeckel aus dem trockenen Gras zu klauben. Die Freiwilligen sind noch keine Stunde unterwegs, schon ist der Abfallsack fast voll. Trotz ihrer Motivation liegt Solombrino auf dem Magen, wie es um den See herum aussieht. «Ich frag mich immer, wieso andere Menschen ihren Abfall nicht einfach wieder mitnehmen können. Das kann doch nicht so schwer sein.» Sie wolle nicht über die «Jungen von heute» urteilen. Dennoch verdächtigt Solombrino die «Teenies». «Ich denke, sie wollen 'cool' sein und lassen ihren Abfall deshalb liegen. Vielleicht ist es aber auch Gleichgültigkeit.» Gleichgültig, das ist es den anderen Aufräumern nicht. Ein Pärchen hat sogar seinen Tag am See für die Aufräumaktion geopfert. Die beiden kommen aus Zürich. «Wir wollten eigentlich im See schwimmen gehen, als wir vom Cleanup Day hörten. Da beschlossen wir, spontan zu helfen.» Sie rege sich immer auf, so die Frau, wenn irgendwo Abfall herumläge. Sie sei halt ein ordentlicher Mensch. So wie es bei ihr Zuhause aussähe, sollte sich ihrer Meinung nach auch die Natur zeigen.
Nach rund zwei Stunden ist es geschafft. Die Abfallsäcke sind voll. Solombrino zeigt sich dankbar. Aber: Wie vollgemüllt ist Berlingen nun wirklich? «Nicht 'dreckiger' als andere Gemeinden.»
Janine Sennhauser
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