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Sonntag, 22. Mai 2022
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Frauenfeld setzt auf Quartiere mit kurzen Wegen und guten Fuss- und Veloverbindungen, die mit sehr wenig Autoverkehr auskommen (im Bild der geplante Murgbogen). Grünflächen und naturnahe Uferzonen entlang der Murg sorgen für angenehmens Stadtklima in wärmeren Sommern und für Sickerflächen bei Starkregen. (Illustration: Matthias Gnehm)
Die Agglomeration Frauenfeld entwickelt sich nach einem ganzheitlichen Plan, der Grünflächen, Verkehr und Siedlungsräume berücksichtigt. Das erstrebte lebenswerte Stadtbild integriert viele Massnahmen, die gleichzeitig veränderten Klimabedingungen Rechnung tragen.
Frauenfeld Das Amt für Hochbau und Stadtplanung der Stadt stellte sein Konzept «Agglomeration Frauenfeld» den Architekten und Architektinnen der Stadt bei einem Informationstreffen detaillierter vor. Stadtbaumeister Christof Helblings Einführung zeigte, dass die Entwicklung einer attraktiven Stadt stark mit den veränderten Klimabedingungen verknüpft ist. «Wir müssen an wärmere Sommer denken oder Starkregenereignisse,» erinnerte er. Das habe Auswirkungen auf künftige Bauprojekte. Konkrete Zieleffekte findet man in den Unterlagen allerdings nicht, denn die Werkzeuge dafür habe die Stadt nur bedingt zur Verfügung. «Solche Weichen werden mehrheitlich übergeordnet gestellt,» so Helbling später im Gespräch mit den «Frauenfelder Nachrichten».
Die Stadt der kurzen Wege
Frauenfeld setzt also nicht auf Verzicht, sondern auf Anreiz. «Die Stadt ist bestens aufgestellt für einen Alltag mit kurzen Wegen,» sagt der Stadtbaumeister. Das berücksichtigen die Agglomerationspläne. Dazu gehört ein Veloroutennetz, das besonders entlang der Hauptverkehrsachsen verbessert werden soll; auch Lücken müssten geschlossen werden. Im Gegensatz zum Autoverkehr lässt sich der mit dem Velo nicht beziffern. Doch die steigenden Veloverkäufe zeigen, dass bessere Infrastrukturen nötig werden. Gleichzeitig priorisiert der Agglomerationsplan Fussgänger neu mit Massnahmen für eine sichere Fortbewegung. Diese gestalterische und bürgerfreundliche Qualität verzahnt sich mit klimafreundlicher Mobilität: «Kann man sich gut per Rad oder zu Fuss fortbewegen, sieht man innerstädtisch automatisch weniger Bedarf für das Auto», sagt Helbling.
Die Weichen dafür stellt die Stadt mit Baureglementen, Zonen- und Gestaltungsplänen, mit denen unter anderem Nutzungsanteile festgelegt werden. Damit stellt die Stadt zum Beispiel sicher, dass sich im geplanten Murgbogen ausreichend Gewerbe ansiedelt und die Einwohner auch im neuen Quartier kurze Wege vorfinden werden. Gleichzeitig sieht der Plan nur wenig Parkplätze, dafür eine Carsharing-Lösung vor.
Klimaveränderung vorausschauend aufgreifen
Auch die Reaktion auf häufigere Starkwetterereignisse legt Spuren in den Reglementen. Der Frauenfelder Agglomerationsplan setzt auf deutlich mehr Stadtbäume und naturnahe Grünflächen, als es derzeit der Fall ist. Das bedeutet gleichzeitig Biodiversität sowie unversiegelte Flächen, die Versickerung bei Starkregen begünstigen. Rund 170 000 Franken plant Frauenfeld für die Aufwertung von fünfzig ausgewählten Flächen in den kommenden drei Jahren ein. Parallel wird das ausgeprägte Gewässernetz naturnah gestaltet, auch hier mit doppeltem Effekt: Die Öffnung eingedolter Flussbereiche wirkt als Naherholungsraum vor der Haustür und lässt Gewässern bei Regen Raum für eine dynamische Entwicklung.
Die Reaktion auf Klimaveränderungen, zum Beispiel durch steigende Temperaturen in den Städten mit natürlicher Beschattung oder offene Wasserflächen für Kühleffekte, ist für Stadtplaner längst im Alltag angekommen. «Der Herausforderung stellen wir uns und enwickeln die Antworten vorausschauend», sagt Helbling. Teuerer wird diese Form von Klimaschutz aber nicht. «Wir setzen Massnahmen im Rahmen der üblichen Tätigkeiten um. Dann wirkt es, kostet aber nicht mehr.»
Von Bettina Schnerr
Frauenfeld setzt auf Quartiere mit kurzen Wegen und guten Fuss- und Veloverbindungen, die mit sehr wenig Autoverkehr auskommen (im Bild der geplante Murgbogen). Grünflächen und naturnahe Uferzonen entlang der Murg sorgen für angenehmens Stadtklima in wärmeren Sommern und für Sickerflächen bei Starkregen. (Illustration: Matthias Gnehm)
Die Agglomeration Frauenfeld entwickelt sich nach einem ganzheitlichen Plan, der Grünflächen, Verkehr und Siedlungsräume berücksichtigt. Das erstrebte lebenswerte Stadtbild integriert viele Massnahmen, die gleichzeitig veränderten Klimabedingungen Rechnung tragen.
Frauenfeld Das Amt für Hochbau und Stadtplanung der Stadt stellte sein Konzept «Agglomeration Frauenfeld» den Architekten und Architektinnen der Stadt bei einem Informationstreffen detaillierter vor. Stadtbaumeister Christof Helblings Einführung zeigte, dass die Entwicklung einer attraktiven Stadt stark mit den veränderten Klimabedingungen verknüpft ist. «Wir müssen an wärmere Sommer denken oder Starkregenereignisse,» erinnerte er. Das habe Auswirkungen auf künftige Bauprojekte. Konkrete Zieleffekte findet man in den Unterlagen allerdings nicht, denn die Werkzeuge dafür habe die Stadt nur bedingt zur Verfügung. «Solche Weichen werden mehrheitlich übergeordnet gestellt,» so Helbling später im Gespräch mit den «Frauenfelder Nachrichten».
Die Stadt der kurzen Wege
Frauenfeld setzt also nicht auf Verzicht, sondern auf Anreiz. «Die Stadt ist bestens aufgestellt für einen Alltag mit kurzen Wegen,» sagt der Stadtbaumeister. Das berücksichtigen die Agglomerationspläne. Dazu gehört ein Veloroutennetz, das besonders entlang der Hauptverkehrsachsen verbessert werden soll; auch Lücken müssten geschlossen werden. Im Gegensatz zum Autoverkehr lässt sich der mit dem Velo nicht beziffern. Doch die steigenden Veloverkäufe zeigen, dass bessere Infrastrukturen nötig werden. Gleichzeitig priorisiert der Agglomerationsplan Fussgänger neu mit Massnahmen für eine sichere Fortbewegung. Diese gestalterische und bürgerfreundliche Qualität verzahnt sich mit klimafreundlicher Mobilität: «Kann man sich gut per Rad oder zu Fuss fortbewegen, sieht man innerstädtisch automatisch weniger Bedarf für das Auto», sagt Helbling.
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