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Montag, 6. Februar 2023
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Das Seelsorger-Ehepaar wohnt in Mammern neben der Kirche. Stefan Böker
Sie sind verheiratet und leiten seit Oktober die beiden benachbarten Pastoralräume «Thurtal-Seerücken-Untersee» und «Am See und Rhy». Die «Untersee Nachrichten» waren zu Besuch bei Barbara und Robert Weinbuch.
Mammern Es sind intensive und arbeitsreiche Zeiten, die das Ehepaar Weinbuch in diesen Tagen erlebt. Ursprünglich aus Deutschland, leben beide schon seit 32 Jahren in der Schweiz und haben viel Erfahrung mit verschiedenen Arbeiten in mehreren Kirchgemeinden gesammelt. Auch wenn man wie Robert Weinbuch bereits den Pastoralraum Am Mutschellen im Kanton Aargau geleitet hat, ist es aufregend, Menschen und Strukturen am neuen Arbeitsplatz kennenzulernen. Acht Pfarreien gehören zu seinem Gebiet, das seiner Frau umfasst fünf Pfarreien. Für Barbara Weinbuch ist es die erste Anstellung als Leiterin eines solchen seelsorgerischen Zusammenschlusses und somit quasi doppelt spannend.
Erstmals getroffen haben sich die beiden während des Theologie-Studiums in den 80er Jahren. Sie waren beeinflusst vom 2. Vatikanischen Konzil, von der Möglichkeit nachhaltigen Wandels in der katholischen Kirche hin zu mehr Partizipation, vom frischen Wind, der durch die offenen Fenster wehen sollte. Heute hat Barbara Weinbuch ihr Büro in Homburg, wo sie unter anderem ihre Predigten vorbereitet. Wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt, ist sie viel mit dem Auto unterwegs, um die Menschen und Gruppen in ihrem Pastoralraum kennenzulernen. Zu diesem gehört neu neben Pfyn, Homburg und Steckborn auch Müllheim. «Ich bin nicht mit einer Programmatik gekommen», sagt die 59-Jährige über ihren Hintergrund. «Ich möchte die Menschen ermutigen, Kirche selbstbewusst mitzugestalten. Dann entwickelt sich das auf natürliche Weise.» Als Beispiel dafür nennt sie den Ersatz einer Katechetin, der nach einer Stellenaufgabe gefunden werden musste. Sie sei positiv überrascht worden, als Eltern sofort zusagten, sich einzubringen und den Unterricht mitzugestalten. «Das sind Dinge, die ich stärken möchte», bekräftigt sie die Wichtigkeit der Glaubensbildung ebenso wie die des kirchlichen Lebens und der Gemeinschaft. Der Impuls, wohin der Weg einer Kirche führt, sollte von der Basis kommen, davon ist sie überzeugt. Ihr den Einstieg erleichtert haben die gut aufgestellten Sekretariate, die Menschen in der Kirchenpflege sowie die Pfarreiräte. Besonders freut sich Barbara Weinbuch über Seelsorgemitarbeiterinnen, erfahrene Frauen, die vernetzt sind und mit Zusatzausbildungen diverse Aufgaben übernehmen können. Dieses Konzept habe es im Pastoralraum Mutschellen nicht gegeben, lobt sie. «Kirche lebt vor Ort. Und da es immer weniger Priester gibt, ist es wichtig und wertvoll, dass das Volk vor Ort das Glaubensleben in die Hand nimmt.»
Robert Weinbuch legt viel Wert darauf, gemeinsam eine lebendige Kirche zu bauen. «In ihr sollen die Menschen eine Heimat finden und füreinander da sein», sagt der 62-Jährige. Am Untersee und Rhein habe er bereits zahlreiche Situationen erlebt, die seinem Ideal entsprechen. «Es gibt ganz viele Menschen hier, die sich engagieren und mitmachen. Das macht mir grosse Freude.» Die Kirche habe viele Jahrhunderte eine Drohbotschaft verkündet. Er favorisiert hingegen eine Frohbotschaft, die christliche Werte vertritt. Weil er kein Priester ist, ermöglicht ihm – ebenso wie seiner Frau – eine ausserordentliche Vollmacht des Bischofs, Kinder zu taufen und auf Anfrage auch eine kirchliche Eheschliessung zu leiten. Sein Büro hat der Pastoralraumleiter in Eschenz. Kennenlernen kann man ihn indes nicht nur, wenn man kirchliche Dienstleistungen in Anspruch nimm. Er ist gerne unter Menschen, besucht Seniorennachmittage ebenso wie den Jahrmarkt in Stein am Rhein oder die Martinsfeier in Eschenz.
Dass ein Ehepaar zwei benachbarte Pastoralräume leitet, dürfte ein ziemlich seltener Fall sein. Für Barbara und Robert Weinbuch ist es eine schöne Situation. Sie können sich in fachlichen Fragen austauschen. Ihre Arbeit ist nah am Leben, es passiert viel, darüber gibt es dann auch immer viel zu erzählen. Andererseits ist es für die beiden wichtig, sich bewusst Zeit zu gönnen, wo die Arbeit aussen vor bleibt. «Wir planen unsere gemeinsame Zeit akribisch», gesteht Robert Weinbuch. «Neulich haben wir uns nachmittags in einer Pizzeria in Diessenhofen verabredet, damit wir uns tagsüber sehen können.» Ansonsten sind es die frühen Morgenstunden, bevor beide ihrer Wege gehen, welche das Paar als «Zeit für sich« verbucht. Die Pastoralräume sind jedenfalls bei ihnen in guten Händen. Möglicherweise sogar bis über das Pensionsalter hinaus. «Wenn es mir gefällt, dann bleibe ich länger als drei Jahre», kündigt Robert Weinbuch an.
Der Region erhalten bleiben beide in jedem Fall: Sie möchten am Bodensee alt werden. In ihrer Wohnung in Mammern dürfen sie jedenfalls auch nach der Pensionierung weiterwohnen.
Von Stefan Böker
Das Seelsorger-Ehepaar wohnt in Mammern neben der Kirche. Stefan Böker
Sie sind verheiratet und leiten seit Oktober die beiden benachbarten Pastoralräume «Thurtal-Seerücken-Untersee» und «Am See und Rhy». Die «Untersee Nachrichten» waren zu Besuch bei Barbara und Robert Weinbuch.
Mammern Es sind intensive und arbeitsreiche Zeiten, die das Ehepaar Weinbuch in diesen Tagen erlebt. Ursprünglich aus Deutschland, leben beide schon seit 32 Jahren in der Schweiz und haben viel Erfahrung mit verschiedenen Arbeiten in mehreren Kirchgemeinden gesammelt. Auch wenn man wie Robert Weinbuch bereits den Pastoralraum Am Mutschellen im Kanton Aargau geleitet hat, ist es aufregend, Menschen und Strukturen am neuen Arbeitsplatz kennenzulernen. Acht Pfarreien gehören zu seinem Gebiet, das seiner Frau umfasst fünf Pfarreien. Für Barbara Weinbuch ist es die erste Anstellung als Leiterin eines solchen seelsorgerischen Zusammenschlusses und somit quasi doppelt spannend.
Erstmals getroffen haben sich die beiden während des Theologie-Studiums in den 80er Jahren. Sie waren beeinflusst vom 2. Vatikanischen Konzil, von der Möglichkeit nachhaltigen Wandels in der katholischen Kirche hin zu mehr Partizipation, vom frischen Wind, der durch die offenen Fenster wehen sollte. Heute hat Barbara Weinbuch ihr Büro in Homburg, wo sie unter anderem ihre Predigten vorbereitet. Wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt, ist sie viel mit dem Auto unterwegs, um die Menschen und Gruppen in ihrem Pastoralraum kennenzulernen. Zu diesem gehört neu neben Pfyn, Homburg und Steckborn auch Müllheim. «Ich bin nicht mit einer Programmatik gekommen», sagt die 59-Jährige über ihren Hintergrund. «Ich möchte die Menschen ermutigen, Kirche selbstbewusst mitzugestalten. Dann entwickelt sich das auf natürliche Weise.» Als Beispiel dafür nennt sie den Ersatz einer Katechetin, der nach einer Stellenaufgabe gefunden werden musste. Sie sei positiv überrascht worden, als Eltern sofort zusagten, sich einzubringen und den Unterricht mitzugestalten. «Das sind Dinge, die ich stärken möchte», bekräftigt sie die Wichtigkeit der Glaubensbildung ebenso wie die des kirchlichen Lebens und der Gemeinschaft. Der Impuls, wohin der Weg einer Kirche führt, sollte von der Basis kommen, davon ist sie überzeugt. Ihr den Einstieg erleichtert haben die gut aufgestellten Sekretariate, die Menschen in der Kirchenpflege sowie die Pfarreiräte. Besonders freut sich Barbara Weinbuch über Seelsorgemitarbeiterinnen, erfahrene Frauen, die vernetzt sind und mit Zusatzausbildungen diverse Aufgaben übernehmen können. Dieses Konzept habe es im Pastoralraum Mutschellen nicht gegeben, lobt sie. «Kirche lebt vor Ort. Und da es immer weniger Priester gibt, ist es wichtig und wertvoll, dass das Volk vor Ort das Glaubensleben in die Hand nimmt.»
Robert Weinbuch legt viel Wert darauf, gemeinsam eine lebendige Kirche zu bauen. «In ihr sollen die Menschen eine Heimat finden und füreinander da sein», sagt der 62-Jährige. Am Untersee und Rhein habe er bereits zahlreiche Situationen erlebt, die seinem Ideal entsprechen. «Es gibt ganz viele Menschen hier, die sich engagieren und mitmachen. Das macht mir grosse Freude.» Die Kirche habe viele Jahrhunderte eine Drohbotschaft verkündet. Er favorisiert hingegen eine Frohbotschaft, die christliche Werte vertritt. Weil er kein Priester ist, ermöglicht ihm – ebenso wie seiner Frau – eine ausserordentliche Vollmacht des Bischofs, Kinder zu taufen und auf Anfrage auch eine kirchliche Eheschliessung zu leiten. Sein Büro hat der Pastoralraumleiter in Eschenz. Kennenlernen kann man ihn indes nicht nur, wenn man kirchliche Dienstleistungen in Anspruch nimm. Er ist gerne unter Menschen, besucht Seniorennachmittage ebenso wie den Jahrmarkt in Stein am Rhein oder die Martinsfeier in Eschenz.
Dass ein Ehepaar zwei benachbarte Pastoralräume leitet, dürfte ein ziemlich seltener Fall sein. Für Barbara und Robert Weinbuch ist es eine schöne Situation. Sie können sich in fachlichen Fragen austauschen. Ihre Arbeit ist nah am Leben, es passiert viel, darüber gibt es dann auch immer viel zu erzählen. Andererseits ist es für die beiden wichtig, sich bewusst Zeit zu gönnen, wo die Arbeit aussen vor bleibt. «Wir planen unsere gemeinsame Zeit akribisch», gesteht Robert Weinbuch. «Neulich haben wir uns nachmittags in einer Pizzeria in Diessenhofen verabredet, damit wir uns tagsüber sehen können.» Ansonsten sind es die frühen Morgenstunden, bevor beide ihrer Wege gehen, welche das Paar als «Zeit für sich« verbucht. Die Pastoralräume sind jedenfalls bei ihnen in guten Händen. Möglicherweise sogar bis über das Pensionsalter hinaus. «Wenn es mir gefällt, dann bleibe ich länger als drei Jahre», kündigt Robert Weinbuch an.
Der Region erhalten bleiben beide in jedem Fall: Sie möchten am Bodensee alt werden. In ihrer Wohnung in Mammern dürfen sie jedenfalls auch nach der Pensionierung weiterwohnen.
Von Stefan Böker
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