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Dienstag, 30. Mai 2023
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Wir konsumieren täglich Nachrichten, ohne dass wir den Wahrheitsgehalt überprüfen können. Manchmal nehme ich mir die Zeit, um eine Tatsache abzuklären. Neuestes Beispiel: Die Schule Stäfa weist Schulklassen darauf hin, dass ein «Gender-Tag»... weiterlesen
Nicht zu übersehen: Ganz Frauenfeld verwandelt sich derzeit in eine grosse Freiluft-Galerie. Über 60 nationale und internationale Streetart Künstler*innen arbeiten an ihren Werken. Das Streetart Festival beweist: Junge Strassenkunst hat viel zu bieten.
Frauenfeld «Wir verwandeln graue Mauern in Wände der Hoffnung», erklärt Damon Lam das Motto seines Kunstkollektivs. Sein Hemd ist farbverschmiert, das Tablet, über welches er sich mit seinem Partner Thomas Kubig beugt, ebenfalls. Digital ist darauf die Skizze des riesigen Murals zu sehen, welches er und weitere Mitglieder auf die Fassade des Alterszentrums übertragen werden. «Zuerst fangen wir mit dem Raster an», beschreibt der Grafikdesigner das Vorgehen. Quadrat für Quadrat entsteht ein gigantisches Gemälde. «Freihand», wie Thomas Kubig ergänzt, «mithilfe einer Hebebühne.»
Zusammen mit seiner Frau Rahel hat Damon Lam 2015 «Cup of Color»gegründet. Das Paar wohnt im Appenzell. Das Besondere: «Cup of Color» machen partizipative Kunst. Damon Lam: «Wir besuchen Communities rund um den Globus und arbeiten mit Menschen, die oft in herausfordernden Situationen leben. Wir hören den Menschen zu, wollen wissen, was sie bewegt, was sie sich wünschen» Das wird dann in Kunst umgewandelt. Im Alterszentrum haben sich die Streetart-Künstler vorher eine Woche Zeit genommen, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie ihren Gästen, meist Kindern und Enkelkindern, zu reden. «Natur bewegt die Menschen», erinnert sich Thomas Kubig. Wenn die Befragten von den schönsten Momenten ihres Lebens erzählten, waren dies oft Situationen, in denen es um Familie, Zusammengehörigkeit, um das Wir-Gefühl ging. Den Anfang des riesigen Wandgemäldes durften sie selbst malen, mit Unterstützung des Kunstkollektives, versteht sich. Danach wurde ein Fotoshooting für das grosse Bild organisiert. Das Motiv greift die genannten Wünsche auf. Wenn das Wetter mitspielt, ist das Werk Mitte nächster Woche fertig.
So wie am Alterszentrum kann man derzeit an vielen Orten der Stadt Künstlerinnen und Künstlern bei der Arbeit zusehen. Einige Arbeiten sind bereits fertig. Nicht allen gefällt's: Die Katzen am Feuerwehrgebäude sorgten gar für eine kontroverse Diskussion in den sozialen Medien. Aber selbst wenn die Kunst nicht den eigenen Geschmack trifft: Man müsste schon ein riesen Quadratschädel sein, um triste Fassaden besser zu finden. «Ahs» und «Ohs» erzeugte hingegen das sich im Entstehen befindende Werk des deutschen Sprayers DOME (bürgerlich Christian Krämer) am Hotel Blumenstein vis-a-vis des Bahnhofs. Mit Spraydosen hantiert auch CHROMEO (David Kümin) aus Winterthur. Seine fotorealistischen Werke zeugen von ungemeiner Kunstfertigkeit. «Wie jeder Sprayer hab aber auch ich mit Tags angefangen», sagt der Künstler. «Selbst was viele Menschen als Schmierereien ansehen, ist Kunst.»
Das grösste Mural malt Anetta Lukjanova bei der Alterssiedlung Reutenen. Es ist 30 Meter hoch und benötigt 180 Quadratmeter Fläche. Es gab einen Wettbewerb: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Residenz durften aus 10 Bewerbungen auswählen. «Sie freuen sich, mir bei der Arbeit zuzusehen», erzählt sie, Pinsel in der Hand, auf der Hebebühne stehend. «Mir wurden schon Kaffee und Gipfeli durchs Fenster gereicht – im 6. Stock.»
Von Stefan Böker
Streetart kennt viele Facetten: Gehäkelte Kunst, Installationen aller Art, Kreationen aus Klebeband oder Keramik sowie vorab gefertigte Plakate, die auf Wände oder Strassen geklebt werden. An der Eröffnungsfeier mit Rahmenprogramm, die von 2. bis 4. Juni stattfindet, können 79 Kunstwerke bestaunt werden. www.streetart-festival-frauenfeld.ch
Nicht zu übersehen: Ganz Frauenfeld verwandelt sich derzeit in eine grosse Freiluft-Galerie. Über 60 nationale und internationale Streetart Künstler*innen arbeiten an ihren Werken. Das Streetart Festival beweist: Junge Strassenkunst hat viel zu bieten.
Frauenfeld «Wir verwandeln graue Mauern in Wände der Hoffnung», erklärt Damon Lam das Motto seines Kunstkollektivs. Sein Hemd ist farbverschmiert, das Tablet, über welches er sich mit seinem Partner Thomas Kubig beugt, ebenfalls. Digital ist darauf die Skizze des riesigen Murals zu sehen, welches er und weitere Mitglieder auf die Fassade des Alterszentrums übertragen werden. «Zuerst fangen wir mit dem Raster an», beschreibt der Grafikdesigner das Vorgehen. Quadrat für Quadrat entsteht ein gigantisches Gemälde. «Freihand», wie Thomas Kubig ergänzt, «mithilfe einer Hebebühne.»
Zusammen mit seiner Frau Rahel hat Damon Lam 2015 «Cup of Color»gegründet. Das Paar wohnt im Appenzell. Das Besondere: «Cup of Color» machen partizipative Kunst. Damon Lam: «Wir besuchen Communities rund um den Globus und arbeiten mit Menschen, die oft in herausfordernden Situationen leben. Wir hören den Menschen zu, wollen wissen, was sie bewegt, was sie sich wünschen» Das wird dann in Kunst umgewandelt. Im Alterszentrum haben sich die Streetart-Künstler vorher eine Woche Zeit genommen, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie ihren Gästen, meist Kindern und Enkelkindern, zu reden. «Natur bewegt die Menschen», erinnert sich Thomas Kubig. Wenn die Befragten von den schönsten Momenten ihres Lebens erzählten, waren dies oft Situationen, in denen es um Familie, Zusammengehörigkeit, um das Wir-Gefühl ging. Den Anfang des riesigen Wandgemäldes durften sie selbst malen, mit Unterstützung des Kunstkollektives, versteht sich. Danach wurde ein Fotoshooting für das grosse Bild organisiert. Das Motiv greift die genannten Wünsche auf. Wenn das Wetter mitspielt, ist das Werk Mitte nächster Woche fertig.
So wie am Alterszentrum kann man derzeit an vielen Orten der Stadt Künstlerinnen und Künstlern bei der Arbeit zusehen. Einige Arbeiten sind bereits fertig. Nicht allen gefällt's: Die Katzen am Feuerwehrgebäude sorgten gar für eine kontroverse Diskussion in den sozialen Medien. Aber selbst wenn die Kunst nicht den eigenen Geschmack trifft: Man müsste schon ein riesen Quadratschädel sein, um triste Fassaden besser zu finden. «Ahs» und «Ohs» erzeugte hingegen das sich im Entstehen befindende Werk des deutschen Sprayers DOME (bürgerlich Christian Krämer) am Hotel Blumenstein vis-a-vis des Bahnhofs. Mit Spraydosen hantiert auch CHROMEO (David Kümin) aus Winterthur. Seine fotorealistischen Werke zeugen von ungemeiner Kunstfertigkeit. «Wie jeder Sprayer hab aber auch ich mit Tags angefangen», sagt der Künstler. «Selbst was viele Menschen als Schmierereien ansehen, ist Kunst.»
Das grösste Mural malt Anetta Lukjanova bei der Alterssiedlung Reutenen. Es ist 30 Meter hoch und benötigt 180 Quadratmeter Fläche. Es gab einen Wettbewerb: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Residenz durften aus 10 Bewerbungen auswählen. «Sie freuen sich, mir bei der Arbeit zuzusehen», erzählt sie, Pinsel in der Hand, auf der Hebebühne stehend. «Mir wurden schon Kaffee und Gipfeli durchs Fenster gereicht – im 6. Stock.»
Von Stefan Böker
Streetart kennt viele Facetten: Gehäkelte Kunst, Installationen aller Art, Kreationen aus Klebeband oder Keramik sowie vorab gefertigte Plakate, die auf Wände oder Strassen geklebt werden. An der Eröffnungsfeier mit Rahmenprogramm, die von 2. bis 4. Juni stattfindet, können 79 Kunstwerke bestaunt werden. www.streetart-festival-frauenfeld.ch
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