Christoph Blocher
Die USA haben am 2. April angekündigt, dass höhere Zölle – mit für jedes Land anderen Zollsätzen – gelten sollen, für die Schweiz den enormen Satz von 31 Prozent. Bis am 9. Juli gab Präsident Trump Zeit, um zu verhandeln – dann verschob er die Frist bis am 1. August 2025.
Die USA finden, dass viele Länder zu billig in die USA exportieren, statt in den USA selbst zu produzieren. Um die eigene Produktion zu schützen, werden darum die Importe mit Zöllen belegt. Je höher der Export nach Amerika, desto höher sind die Zollsätze. Damit hofft man, dass importierte Waren so teuer werden, dass sie der Importeur lieber in den USA produziert.
Mit Ausnahme zum überlebensnotwendigen Schutz der Landwirtschaft hat die Schweiz selber die Zölle weitgehend abgeschafft. Dies nicht zuletzt auf Betreiben der USA, die den globalen Freihandel priesen. Jetzt soll das Gegenteil gelten.
Für die EU hat die USA neuerdings einen Zollsatz von 30 Prozent verkündet. Darauf will die EU Gegenzölle erheben – ein Wirtschaftskrieg bahnt sich an.
Die Schweiz wartet auf den 1. August, an dem die Zinssätze für die Schweiz bekannt gegeben werden sollen. Werden 10 Prozent für die Schweiz auf jeden Fall bleiben? Wenn diese für alle nach USA exportierenden Länder bleiben, trifft es vor allem zunächst die USA, denn alle ihre Importe werden dadurch teurer. Die USA können aber kaum sofort selber produzieren, denn viele Waren sind dort innert nützlicher Frist gar nicht herstellbar.
Jedenfalls gilt es für die Schweiz, einen nüchternen Kopf zu bewahren. Der verantwortliche Bundesrat, Guy Parmelin, kommentiert im Moment nichts. Das ist gescheit, solche Verhandlungen kann man nicht auf dem Marktplatz führen. «Kommt Zeit – kommt Rat!»
E gfreuti Wuche
Christoph Blocher



