Christoph Blocher
Die Amerikaner haben seit dem Zweiten Weltkrieg und verstärkt nach dem Kalten Krieg das Prinzip des globalen Freihandels durchgesetzt. Dies in der richtigen Erkenntnis, dass damit die Menschen überall auf der Welt zu mehr Wohlstand kommen. Doch heute gilt alles andere, denn die jetzige Zollpolitik der amerikanischen Regierung bedeutet eine klare Abkehr vom Freihandel. Dieser sorgte dafür, dass im Interesse der Konsumenten der tüchtigste Anbieter mit den besten und günstigsten Produkten oder Dienstleistungen zum Zug kommt. Wenn sich eine Volkswirtschaft mit Zöllen abschottet, erlahmt ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Die EU hat einen Zollsatz von lediglich 15 Prozent im Gegensatz zur Schweiz mit 39 Prozent Zoll. Dies, weil deren Wirtschaftskraft vergleichsweise massiv geringer ist als jene der Schweiz. Wenn nun Schweizer Unternehmen ankündigen, wegen den tieferen Zöllen in die EU übersiedeln zu wollen, könnten sie arg auf die Nase fallen. Denn einerseits ist es keineswegs sicher, wie sich die Zölle in der Schweiz, aber auch in der EU entwickeln. Andererseits müssten die Betriebe auch alle Nachteile der EU in Kauf nehmen, nämlich die grössere Bürokratie, den unfreieren Arbeitsmarkt und die enorme Staatsverschuldung.
Die amerikanischen Zölle sind ein Weckruf: Genau wie die Unternehmen Kosten senken müssen, muss sich der Staat entschlacken. Es ist vorbei mit dem wohlstandsverwahrlosten Irrweg von angeblicher «Nachhaltigkeit», einer sinnlosen CO2- und Klimapolitik und dem Leerlauf von «Diversitätsprogrammen». Die Wirtschaft ist augenblicklich von unnützen staatlichen Auflagen zu befreien; die ausufernde Bürokratie muss zurückgestutzt werden. So lässt sich selbst aus einer angeblichen Katastrophe noch eine Goldgrube machen!
E gfreuti Wuche
Christoph Blocher



