Christoph Blocher
Ein Blick in die Welt zeigt: Uns steht – unabhängig von Zöllen und Konflikten – ein wirtschaftlicher Abschwung bevor. In der Wirtschaft geht es nie ständig bergauf – zum Glück aber auch nicht ständig bergab. Das lehrt uns schon die biblische Geschichte von den sieben fetten und sieben mageren Jahren. Gute Jahre liegen hinter uns, leider begleitet von den üblichen Verwahrlosungserscheinungen: weniger Arbeitszeiten, mehr Freizeit, Teilzeitarbeit, Homeoffice, Gender-Themen usw.
Die grossen Probleme der enormen Zuwanderung werden jetzt zum Vorschein kommen. Die Überforderung nimmt zu. Die Gewinne bröckeln. Man sucht Gründe. Die einen meinen, schuld sei der Schweizer Franken, andere verweisen auf die amerikanischen Zölle – nur ist beides noch nicht massgebend für die unbefriedigenden Ergebnisse des letzten Halbjahres. Die Produktivität – also die Wirtschaftsleistung pro Kopf – hat abgenommen, auch als Folge der Massenzuwanderung. Kein gutes Zeichen. Gute Jahre haben ihre Eigenheiten: «Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen.»
Auch Firmen handeln oft im Übermut. Äussere Zeichen sind die Prunkbauten der Basler Pharma-Konzerne, sei es in die Breite oder in die Höhe wie der biblische Turmbau zu Babel. Jetzt kommt unerwartet Korrektur: Die Künstliche Intelligenz ersetzt Arbeitsplätze und Büroraum und die USA lassen die Exportüberschüsse nicht mehr zu. Ein guter Rat ist, nach der Devise zu leben: Bereite dich in guten Zeiten auf schlechte Zeiten vor.
Ist das geschehen? Die Verschuldung der Industriestaaten beweist das Gegenteil. Aber auch Politiker haben immer eine Ausrede, warum sie das Gegenteil von dem tun, was sie tun sollten. Sie geben Geld aus, statt zu sparen.
E gfreuti Wuche
Christoph Blocher



